Wachthiisli
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Opferbiografien

Dankenswerterweise erhielten wir einige Hinweise aus der Bevölkerung, die uns die Archivarbeit und Recherche erleichterten. Recherchen im Staatsarchiv Freiburg, in der Gedenkstätte Grafeneck, im Gedenkstättenarchiv KZ-Dachau und um Arolsen-Archiv folgten. Die vorläufigen Rechercheergebnisse und das weitere Projekt werden unter der Projektseite „Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus“ vorgesellt.

Seit Jahren recherchieren wir und die Recherche geht immer weiter.
Bislang konnten wir Opfer durch
– Euthanasiemord
– Haft und Tod im Konzentrationslager
– Tod durch Kriegsdienstverweigerung und Desertion
– Opfer von Schutzhaft, Zwangssterilisation, Zwangsarbeit
belegen

Die nachfolgende Übersicht der verfolgten und ermordeten Menschen ist nicht vollständig und wird es auch nie sein. Vieles wird auch im Dunkeln bleiben, da viele Unterlagen vernichtet wurden und nur wenige Dokumente in den verschiedensten Archiven liegen.

Ausgehend von der „Kanzlei des Führers“ organisierten Ärzte und Verwaltunspersonal in der Tiergartenstraße 4 in Berlin die Definition, Erfassung und Selektion der Patienten. Sie koordinierten und veranlaßten die Transporte in die Tötungsanstalten. (Ärzte und Ärtzinnen, Pflegepersonal und Verwaltungsanstellte waren daran beteiligt). In Grafeneck wurden innerhalb eines Jahres 10.654 Menschen mit geistigen Behinderungen oder psychischen Erkrankungen ermordet. Das nationalsozialistische Regime wollte – ich zitiere: „schädliches Erbgut“ und „lebensunwertes Leben“ ausmerzen.

Zum heutigen Zeitpunkt können wir nachfolgende Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde aus den Vogtsburger Gemeinden belegen:

  • Elsa Hiss, geboren in Leiselheim, verheiratet in Bischoffingen,
    1941 im Alter von 33 Jahren „unerwartet“ gestorben in einer Nervenanstalt in Freiburg.
    Mehr Infos zu Elsa Hiss
  • Max Johner aus Bickensohl,
    vergast als Mensch mit geistiger Behinderung am 06. August 1940 im Alter von 35 Jahren in Grafeneck.
    Mehr Infos zu Max Johner
  • Karl Reinhold Nann aus Schelingen.
    Im Alter von 22 Jahren wurde Karl Reinhold Nann am 06. September 1940 als Mensch mit geistiger Behinderung in Grafeneck ermordet.
    Mehr Infos zu Karl Reinhold Nann
  • Anna Maria Reichenbach aus Oberbergen.
    Ermordet mit 68 Jahren am 06. August 1940 als Mensch mit geistiger Behinderung oder psychischer Erkrankung in Grafeneck.
    Mehr Infos zu Anna Maria Reichenbach
  • Emilia Schäfer, geborene Schmidt aus Bischoffingen.
    als Mensch mit körperlich und/oder geistigen Gebrechen ermordet am 18. Juli 1940 in Grafeneck. Sie wurde 58 Jahre alt.
    Mehr Infos zu Emilia Schäfer
  • Liberata Schätzle aus Oberbergen. Mit 71 Jahren am 03. Mai 1940 ermordet.
    Mehr Infos zu Liberata Schätzle
  • Albert Schneider aus Oberbergen.
    Als Mensch mit geistiger Behinderung wurde er am 23. Mai 1940 in Grafeneck durch Gas ermordet.
    Mehr Infos zu Albert Schneider
  • Ernst Schreiber aus Burkheim.
    Mit 21 Jahren ermordet als Mensch mit psychischer Erkrankung am 12. März 1938.
    Mehr Infos zu Ernst Schreiber
  • Ludwig Schneider aus Oberbergen.
    Der 41-jährige Landwirt wurde am 15. Juli 1940 als Mensch mit psychischer Erkrankung ermordet.
    Mehr Infos zu Ludwig Schneider
  • Marie Treffeisen aus Achkarren.
    Als Mensch mit geistiger Behinderung ermordet mit 28 Jahren am 06. August 1940 in Grafeneck
    Mehr Infos zu Marie Treffeisen
  • Ida Wintermantel aus Bischoffingen.
    Mit 49 Jahren wurde sie am 1. November 1940 in der Tötungsanstalt als Mensch mit geistiger Behinderung durch Gas umgebracht.
    Mehr Infos zu Ida Wintermantel

Belege für Opfer von Haft und Tod im Konzentrationslager, Tod durch Kriegsdienst-verweigerung und Desertion, Opfer von Schutzhaft und Zwangsarbeit haben wir von:

  • Fanciszek Plachta Zwangsarbeiter aus Polen
    Er starb am 5. Dezember 1944 mit 44 Jahren bei einem Fliegerangriff im Luschtel in Oberrotweil.
    Mehr Infos zu Francziszek Plachta
  • Karl Rommler, Zimmermann aus Oberrotweil.
    Er wurde am 10. Juli 1942 mit 37 Jahren als Kriegsdienstverweigerer hingerichtet. Wo ist bis heute unbekannt.
    Mehr Infos zu Karl Rommler
  • Anton Schies aus Burkheim.
    Er starb im Alter von 54 Jahren am 11. Dezember 1942 im KZ Dachau vermutlich durch Hungertod.
    Mehr Infos zu Anton Schies
  • Arnold Schwab aus Oberrotweil.
    Der 41-jährige Friseur wurde am 09. September 1939 im KZ Dachau ermordet. Arnold Schwab wurde als Kriegsgegner vom nationalsozialistischen Regime verfolgt.
    Mehr Infos zu Arnold Schwab

Wir gedenken dieser Mitbürger.